Buddhistische Gemeinschaft Schweiz

 



Der Niedergang des Buddhismus in Indien (712 bis 1194 n. Chr.)

"Anders als der Hinduismus und Buddhismus ist der Islam eine Religion, die die Verbreitung der Lehre durch den heiligen Krieg gebietet. Nach dem Tode Mohammeds 632. n. Chr. kommt es zu einem Siegeszug des Islam, der in der Weltgeschichte nicht seinesgleichen hat. Im Jahre 711 n. Chr. wurde im Westen Gibraltar erobert, und die buddhistischen Klöster und Tempel in Sindh wurden 712 n. Chr. von arabischen Eindringlingen unter der Führung des Muhammad Kãsim zerstört. Seine Soldaten töteten eine große Anzahl von "Samanis" (´sramana), die "ihre Köpfe und Bärte scherten". Nach einer anderen Quelle verschonte Kãsim 1000 buddhistische Mönche in Sindh, das von König Candra, einem buddhistischen Mönch, regiert wurde.            

Gegen Ende des 8. Jhs. fielen die Araber über die reichen Klöster von Gujarat her und zerstörten die buddhistische Universität an der Küste von Valabhî. Inschriften der Maitraka-Herrscher von Gujarat aus der Zeit zwischen 500 und 700 n. Chr. erwähnen etwa ein Dutzend großer Klöster in Valabhî.            

Auch Zentralalsien wird islamisiert. Nachdem schon 642 n. Chr. das Sassanidenreich in Persien besiegt wurde, wird der Islam zu den nomadischen Turkvölkern getragen, die östlich des Aralsees bis nach China hinein ansässig sind, seit dem 7. Jh. Reiche gründen und ab dem Jahre 1000 n. Chr. immer neue Einfälle in Indien unternehmen.            

Muhammed von Ghûr versucht mit Erfolg, sich des nördlichen Indien zu bemächtigen. Die Hindu-Allianz wird von ihm an der "Pforte von Delhi" im Schicksalsjahr 1192 vernichtend geschlagen. Der Sieg an der "Pforte von Delhi" verhilft dem Islam in Indien endgültig zum Erfolg. Qutb-ud-dîn Aibak, der türkische Sklave Muhammeds von Ghûr, wird als Gouverneur und später Vizekönig in Indien zurückgelassen. Er erobert Delhi, Kanauj, Gwalior und damit bereits ein strategisch wichtiges Territorium für weitere Annektionen. Sein General okkupiert Bihar 1194 n. Chr. und versetzt dem Buddhismus den Todesstoß." (von Lal Mani Joshi in Bechert, Heinz & Gombrich, Richard: Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart. München 1984, Vlg Beck, C. H., S. 106) und (Franz, Heinrich Gerhard: Das alte Indien. München 1990, Vlg Bertelmann, C. Seite 126 -128)            

"Man kann davon ausgehen, daß im Zuge dieser Zerstörungen, alle bis dahin in Indien vorhandenen Niederschriften des Kanons mit vernichtet wurden." (von Genau, Gerhard)

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